Erde – Materialgewinnung

Ich setze die drei Ebenen wie geplant um:

Ebene 1: Ich führe das Mantra aus. Dabei entsteht eine weitere Materialebene, von der ich noch nicht weiß, was ich mit ihr machen soll: Beim Ausführen des Mantras kommt es nämlich durch den meditativen Zustand zwischen den einzelnen Mantradurchgängen immer mal zu reflexartigen plötzlichen starken und schnellen Einatmungen. Ich schneide diese nicht raus, sondern sammel sie separat.

Ebene 2: Ich verwende den tiefen 16-Fuß. Wegen des enormen Luftvolumens, das man zur Tonerzeugung braucht, sind in der äußeren Klanggestaltung nicht besonders viele Variationen bezüglich Dauer und Lautstärke möglich. Die Veränderugen betreffen hauptsächlich das Spektrum.

 

[Hörbeispiele einfügen]

 

Ebene 3: Ich sehe mich draußen um, finde aber kein Setting, an dem man Steinklänge aufnehmen könnte. Ich disponiere also um und erstelle Aufnahmen von selbstgebastelten Steingefäßen aus zusammengeklebten Kieselsteinen, die ich mit anderen Steinen gegeneinander reibe.

Weil die klanglichen Möglichkeiten von Steinen mich an das Thema Rhythmus erinnern, beginne ich, über rythmische Systeme nachzudenken, die sich aus dem bereits vorhandenen Material ergeben könnten.
Nur das Mantra hat einen Rhythmus. Einen sehr einfachen. Er besteht nur aus drei Dauern, die im Verhältnis 1:2:3 stehen. Der Rhythmus:

2 1 2 1 3 3

Ich benenne die Dauern in A B und C um und bekomme so das Pattern

B A B A C C

Ich setze nun für A, B  und C die Längen 1, 2 und 3 jeweils anders ein:

 

[Tabelle einfügen]

 

Es ergeben sich 6 Pattern L-Q. Wenn man die entstandenen Spalten senkrecht liest, kommen noch 3 weitere Pattern X-Z hinzu.

Ich beschließe, dass diese neun Sequenzen auch für das spätere Max-Framework erst einmal mein rhythmisches Ausgangsmaterial sein sollen und klopfe einige der Rhythmen mit den Steinen für die Aufnahmen des Ausgangsmaterials ein, merke allerdings, dass ich das Einklopfen der Rhythmen im Ausgangsmaterial nicht weiter verfolgen will. Ins Material soll wirklich nur die „Haltung“ des entsprechenden Elements. Es soll ja keine Instrumentalkomposition werden.

Ich merke, dass ich mir mit der Entscheidung, die Rhythmik aus dem Mantra abzuleiten, eigentlich die Möglichkeit genommen habe, die Mantras als Ausgangsmaterial wieder „rauszuschmeißen“, was ich mir ja eigentlich noch vorbehalten wollte.

Weil mir das klar wird, denke ich auch über eine harmonische Ableitung nach. Lassen sich die Rhythmen auf die Harmonik übertragen?

Im Prinzip natürlich schon. Blöd ist nur, dass die Summe der Dauern des Mantras 12 ist. Wenn ich in meiner Harmonik also die Oktave behalten wollen würde und die Dauern als Tonstufen nähme, würde ich einfach bei verschiedenen Modi landen. Das würde natürlich zu den Orgelpfeifen passen, ist mir aber trotzdem inhaltlich zu „besetzt“ und außerdem in der Stufung zu „grob“. Ich möchte insgesamt feinere Stufen. 12 bleibt aber klanglich 12, egal, wie oft ich es noch mal unterteile. Man wird immer die 12 hören.
Vielleicht sollte ich mich von der Oktave lösen? Wie wäre es mit einer 12-geteilten Quinte? Quinte für 5 Elemente? – Fühlt sich an wie reine Theorie. Also abgelehnt.